Hier wollen wir die Gedanken von Ihnen laufend veröffentlichen. Was bewegt Sie, worüber freuen sie sich, was wird sich ändern, …… ? Auch vielleicht mit einem schönen Foto oder einer Kinderzeichnung. Die Verantwortung für die Richtigkeit der Berichte und die Rechte für Veröffentlichungen liegen bei den Autoren. Senden Sie bitte ihre Nachricht an mail: uwe.bergmeister@outlook.com.
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Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück…

Wie ich den Psalm 23 befasse:

Tobias Jacob, Religionsunterrichtschüler
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Nichts über uns, ohne uns!

Corona hat mein Leben um einiges beschwerlicher gemacht. Vor allem die Kommunikation leidet darunter. Mit Maske zu kommunizieren ist für jemanden mit einer Hörbehinderung, der auf Sichtkontakt angewiesen ist um notfalls vom Mund ablesen zu können, extrem beschwerlich. Dazu kommt, dass ich aufgrund meiner Sprachbehinderung beim Sprechen mit Maske tragen noch schlechter verstanden werde.
Ich wünsche mir, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bei der Setzung von Maßnahmen zur Eindämmung des Virus mehr berücksichtigt werden. Motto: „Nichts über uns, ohne uns!“
Eberhard Zumtobel, Dornbirn 19.01.2021
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Nachdem in dieser Zeit …

Foto: U. Bergmeister
Nachdem in dieser Zeit viele an Weihnachten allein sein werden, vielleicht auch ich, zum ersten Mal in meinem Leben, ist mir bewusst geworden, wie unzufrieden wir doch alle sind. Entweder jammern wir über die Hektik und den Konsumzwang an Weihnachten, oder jetzt darüber, dass das alles nicht so wie immer stattfinden kann. Und dabei ist doch eines immer gleich: Wir erwarten einen Ehrengast, und da gibt es kein „Mundschutz tragen“ und kein „Abstand halten“ und keine Ausgangssperre. Wir dürfen ihn unbedenklich einlassen, diesen Gast, er macht nicht krank, sondern gesund. Wenn das nicht Grund zur Freude ist! Wenn wir diesen Gast erwarten und einlassen, sind wir nicht allein.
„Und so leuchtet die Welt
Langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen.“
Matthias Claudius
Pfarrerin i.R. Barbara Wedam, Bludenz 21.12.2020
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Der Adventskranz

Diakoniewerk Gallneukirchen
Es gibt den Adventskranz schon seit über 175 Jahren also seit ca. 1839. Johann Hinrich Wichern hat den ersten Adventskranz erfunden. Er machte einen Adventskranz, weil die Kinder, in dem Waisenhaus, welches er eröffnete, immer fragten wie lang es noch bis zu Weihnachten wäre und so hat er jeden Tag im Dezember eine Kerze angezündet. Von den 24 Kerzen waren 4 etwas dicker und größer, das waren die Kerzen die für die jeweiligen Adventssonntage standen, die, die jetzt auch in unseren Adventskränzen stehen.
Für mich bedeuten Adventskränze Barmherzigkeit, weil die vier Kerzen eine warme Atmosphäre schaffen.
Wir machen mit der Mama auch selber jedes Jahr einen, meistens auch immer in verschiedenen Farben. Die Kerzen zünden wir dann auch jeden Adventssonntag an. Die brennen dann, wenn wir gemeinsam, mit der ganzen Familie am Tisch sitzen und essen.
Um anderen Menschen zu helfen kann man ja Fair-Trade Kerzen kaufen oder solche, mit denen man das Geld danach spendet.
Eva Krohmer, Dornbirn, Konfirmandin
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Foto: Heidi Michelon
Heidi Michelon und Corona:
meinen Freunden habe ich schon schmunzelnd gesagt: Corona wurde extra für mich gemacht ;o) und das, im positivsten Sinne…
Am 16 März kamen wir in den ersten Lock down – ich wurde arbeitslos – die Kinder im Homeschooling und für mich gab es nichts anderes als Mama zu sein. Und plötzlich hatte ich viel viel Zeit und in dieses Vakuum hinein begann ich mit meinen ausgedehnten Wanderungen – jeden Tag – 2 – 3 Stunden. Fast immer dieselbe Strecke. Durch dieses meditative Gehen in der wunderschönen, sonnengetränkten Natur Vorarlbergs fand ein spiritueller Reifeprozess an, der zur Folge hatte, dass ich Songtexte „empfing“ – bis heute habe ich an die 50 Songs geschrieben. 12 davon sind in wenigen Wochen für alle hörbar, denn ich habe meine erste CD produziert. Lieferung wegen Corona verzögert… aber in der 2. Januar Woche ist es dann so weit.
Für mich ist Corona sehr einschneidend, weil durch die Ruhephase, in der sich diese hektische Welt befand, trat die Schöpfung auf eine Art und Weise in Kontakt mit mir, so wie ich es zuvor nur leise erahnen konnte. Jetzt ist der Stöpsel gezogen, es hört und hört nicht auf – Songs und künstlerische Projekte, wie Musikvideo-Drehs und Flashmobs, Theaterstücke und Seminareinheiten, die ich meiner Schule umsetze, sprudeln nur so aus mir heraus.
Alles, was es auf der CD zu hören gibt, ist eng verbunden mit der von mir gelebten Idee der bedingungslosen Liebe, die über allem ALLEM steht, auch über jeder Religion: klar, wahrhaftig und standhaft! Die drei Werkzeuge Dankbarkeit, Verständnis und Wertschätzung sind meine Steckenpferde für die Umsetzung meines gesamten Tuns!
So, das ist mein Corona. Anbei noch ein Studiobild von mir und eines, bei dem ich ein Musikvideo mit Schauspielern drehe…
alles Liebe, Uwe! und ein besinnliches Fest wünscht
Heidi, Dornbirn, 20.12.2020
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Unser Sohn hat als Architekt seinen ersten Sakralbau entworfen und gebaut. Ein idyllischer Ort auf der Tschengla läd nun zum Verweilen in der traumhaften Bergwelt des Rätikon ein. „Gerade jetzt, in dieser sehr unruhigen Zeit, geht hinaus in unsere wunderbare Natur und atmet, staunt und verweilt und findet zu euch! Das alles hat jemand für uns erschaffen…
Maria Michelon, 19.12.2020
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Als ehemalige DDR Bürgerin
Als ehemalige DDR Bürgerin kommt mir die aktuelle Situation eher bekannt vor. Die Regierung sperrt Grenzen, hat das ganze Volk unter Kontrolle, Aufklärung fehlt. Deswegen bringt mich das Ganze nicht so aus der Fassung. Den Ängstlichen unter uns möchte ich Mut machen, auch diese Zeit wird vergehen. Wir Menschen können viel aushalten und dürfen unseren Glauben nicht verlieren. Ein gesegnetes Weihnachten.
Beate Hermann, Dornbirn, 18.12.2020
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Benedikt Jacob, Dornbirn 18.12.2020
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anbei zwei schöne Bilder aus dem Religionsunterricht, Adventkerzen von Lena und Otto Wolf. Lena sagt: Die Freude über neues Leben, das sind meine Gedanken im Advent.“ Und Otto wünscht: „Wie schön wäre es, wenn alle Menschen den Frieden, die Freiheit, die Freude hätten.“
Dornbirn, 6. Dezember 2020
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Ich träume
Ich träume: es ist Palmsonntag und Jesus zieht in Jerusalem ein! Ein Feiertag! Das „Schiemer-Quartett“ ist heute zu Gast in unserer Kirche, welche Freude! Die Orgel erklingt und wir singen, lauschen, hoffen, beten. Die fröhliche Schar der Kinder drüben bei der Arche Noah spielt, bastelt unter geschickter Anleitung. Dann durch sonnigen Garten rüber in den Saal. Hübsch dekorierte Tische und ein buntes Buffet, das keinen Wunsch offen lässt: Kartoffelsalate, frische Kresse, helles und dunkles Brot, Aufstriche, Couscous-Salat, Curry-Eier und Platten mit Wurst und Käse. Auch einen Schichtsalat Marke „Best ever“ aus Götzis entdecke ich! Das Kuchenbuffet, ach ja, das benötigt einen Extratisch! Was haben hier wieder alle zusammen auf die Beine gestellt!!! Stimmengewirr hier, ein Geschirrgeklapper in unserer Superküche. Hier hält ein Wunder an Organisationstalent mit vielen Helfern die Fäden in der Hand. Wir sitzen und plaudern, hören zu, umarmen und sind uns allen nahe…..wie gesagt: ich träume! Aber ich vertraue fest darauf, dass noch jemand anderer die anderen Fäden in Händen hält und uns wieder zusammen feiern lässt! Und dann können wir uns wieder nahe sein, uns umarmen. Bis dann…Maria 🍀u
Dornbirn, 31.05.2020
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Große Überraschung
In der Karwoche wurden viele ältere und einsame Menschen von Lenka besucht und mit einem Ostergeschenk überrascht. Sie hat es mit ihren Kindern (Corona-Zeit) ganz liebevoll gebastelt und nach Hause zugestellt. Nochmals danke an Lenka und die Kinder. Liebe Grüße —Rosi und Egon.
Dornbirn 21. Mai 2020
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Wir freuen uns …..
Wir freuen uns über die Sonne und dass wir einen Garten haben und nach dem Homeschooling manchmal eine Wanderung machen. Alle Spaziergeher können sich bei uns an der Fluh ein Geschenk mitnehmen, Lilli, 7 und Luisa, 6, haben fleißig gebastelt und Steine mit Regenbogen bemalt. Nimmt jemand einen Stein mit dann sagen wir kurz „Hallo“, das ist nett. Wir hoffen, dass wir bald unsere Grosseltern und Freunde wieder sehen können. Alles wird gut…habt ihr auch den Regenbogen gestern gesehen?
Liebe Grüsse an alle Gemeindemitglieder von Fam. Moosbrugger
Foto: Lilli u Luisa
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Sonnenaufgang (06.03.2020)
Ich dacht‘ mir heut steh ich mal früh ganz oben und betracht‘
Wie eine Reihe Tann und Laubbaum erhebt sich aus der Nacht
So steh ich da und warte, noch ist alles Grau in Grau
Mein Aug vermag die Farben nicht, egal wie fest ich schau.
Doch sieh! Mit dem ersten Sonnenkuss kann ich ein Grün erkennen
Dunkel noch, als schliefe es – kanns selbst noch kaum benennen
Bald werden auch die Rinden der Waldriesen getaucht
In gold’nes Morgenlicht, was jeder Baum nach dem Schlafe braucht.
Nun wandelt auch der Himmel sich, vom Dunkel in das hell
Mir ist, als sitz ich ewig hier, und doch geht es so schnell
Bis in die letzte Spitze nun, ist jeder Ast zu seh’n
Jeder Baum allein für sich ein Meisterwerk so schön!
Ein Schwarz erhebt sich nun vom Blau – ich glaub‘, es ist ein Rabe
Er stellt sein Können mir zur Schau – ich wünscht‘ ich hätt die Gabe
Er breitet seine Schwingen aus, hoch über Wipfeln segelnd
Ich flög jetzt gerne mit ihm hoch – im gleißend‘ Sonnenkegel.
Nun stehen sie in Reih und Glied in heller Morgensonne
Von Herrlichkeit entzückt wend‘ ich den Blick nicht ab, ohne
Dank zu sagen, dass mir beschert wird dies prächtig Spiel
Für den einen ist es gar nichts, für mich ist es so viel!
Wer an diesem Anblick nicht – glaubt an eine höhere Macht
Der schlafe – oh Du Blinder – schlaf ein und Gute Nacht
Mein Aug schweift derweil weiter aus, bis fern ans Firmament
Wo man auf Bergen majestätisch, noch etwas Schnee erkennt! (Dornbirn, Zanzenberg Gloriettle)
Verwehrt bleibt dir das offne Herz, wie’s jauchzt und jubiliert
Im geheimen weiß ich, dass auch Deine Seele giert
Nach diesem Wunder was sich tut, auf für uns jeden Tag
Egal, ob Du mich spottest, weil ich ein Kreuzchen trag
Heide-Maria Michelon, Dornbirn, 27. 04. 2020
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Gedanken zum (Palm)Sonntag in der Corona-Krise
Warum meint jeder, seitdem man die Schulen schloss und uns ins homeoffice verbannte, hätte man mehr Zeit? Neben meinem Job, den ich nun aus meinem Heim-Arbeitszimmer mit online Konferenzen und überlastetem Internet erledigen muss, muss ich nun zeitgleich auch Lehrerin für eine 10-Jährige und Kindergärtnerin für einen 3-Jährigen sein. Und natürlich auch Mutter, Steitschlichterin, Krankenschwester, Beraterin, ach ja und Flötenlehrerin, Computer-Lehrerin, Ausdruck-Expertin…. Dazu kommen wesentlich mehr Mittagessen die von mir und meinem Mann abwechselnd gekocht werden (natürlich mit dem Anspruch einer ausgewogenen Mahlzeit) und ein Mehrfaches an Putzen und Aufräumen, da wir nun ja 24/7 zu Viert daheim sind. Vor Corona übernahmen die Lehrer den Unterricht, die Betreuerinnen die Kinder-Bespaßung, die Flötenlehrerin den Flötenunterricht, Schwimm- und Leichtathletik-Trainer den sportlichen Ausgleich während wir Eltern in Ruhe arbeiten gehen konnten. Ein mal die Woche wurde komplett aufgeräumt und geputzt, das reichte. Beim Einkaufen durften die Kinder „helfen“. Und eh – ich musste viel weniger einkaufen, da wir Mittags ja in der Arbeit/Schule/Kita aßen.
Also ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich die letzten drei Wochen so unbeschadet überlebt habe. Mir war von Anfang an klar, dass es eine Herausforderung sein wird für die ganze Familie, aber auch eine Chance, zusammen zu wachsen. Wir müssen uns alle arrangieren, für alle entsteht ein neuer Alltag. Und ich bin stolz darauf, dass wir 4 immer noch froh sind, uns gegenseitig zu haben. Vermissen tun wir die Großeltern. Wir haben sie schon lange nicht mehr gesehen. Unser geplanter Besuch vor ein paar Wochen scheiterte an geschlossenen Grenzen. Ihr traditioneller Osterbesuch bei uns ist nun auch geplatzt. Also bleiben nur (Video-)Telefonate.
Heute am Palmsonntag habe ich auch Grund zur Freude auf die nächste Woche. Es sind Schulferien und meine neue Rolle als „Lehrerin“ hat frei. Mein Arbeitgeber hat nun Kurzarbeit angemeldet. Ich hätte zwar viel zu tun, darf aber nicht mehr ganz so viel am Rechner hocken. Also habe auch ich endlich mal mehr Zeit. Vielleicht sehe ich mir mal die vielen Links mit tollen Bastel-, Spiel- und Sporttipps an, die ich zugeschickt bekam. Oder ich genieße einfach die Kinder, die Nähe zum Ehemann, den Garten und die Sonne. Und freue mich, dass Ostern ist.
2 Wochen später
Die Osterferien waren entspannt. Ich musste nicht mehrfach am Tag an die Schule erinnern, auch wenn wir Aufgaben stellten wie „recherchiere warum wir Ostern feiern“, „bastle ein Kreuz an Karfreitag“, „verschicke Ostergrüße“. Die waren notwendig, damit ich in Ruhe arbeiten konnte – auch wenn neuerdings nur halbtags. Ich hatte Zeit zum Basteln mit den Kindern, Buch vorlesen, Ostergrüße verschicken, zum Sport im Grünen, zum Abendmahl feiern am Gründonnerstag mit selbstgebackenem Brot von den Kindern, und natürlich Zeit, mich mit den Kindern über die vielen Ostereier im Garten zu freuen. Dieses Jahr übernahm die große Tochter die Osterhasen-Rolle und wir Eltern konnten noch im Bett liegen bleiben. Was für ein Geschenk! Leider war die Woche zu schnell vorbei und der „Corona-Homeoffice-Homeschool-HomeKindi-Alltag“ ging in eine weitere Runde. Nachdem wir die Rollen und Aufgaben mittlerweile eingeübt hatten, fiel mir diese Woche auf, was mir doch sehr abgeht: die sozialen Kontakte. Mit den Kollegen zu diskutieren, Freunde zu treffen, in der Sportstunde mit anderen zu schwitzen. Auch die Kinder vermissen ihre Altersgenossen, sich mit Gleichen zu messen oder sich schlicht auszutauschen über Schule, Eltern, Geschwister und was 10 Jährige eben so alles nervt.
Sandra Beeken, Dornbirn, 20. April 2020
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Alles wird gut…… sagen Clara, Kurt, und Rajko, Ida und Conrad … .
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Morgenandacht am Berg (5. März 2020)

Foto: Heide-Maria Michelon
Früh des Morgens steige ich – den Berg hinauf und setze mich
Auf’s Bänkle meiner Kindheit schon und blicke weit hinaus
So sitz‘ ich denn mein Aug wird weit – und ich spür wir sind zu zweit
Die Sonne küsst den Morgen sanft, die dunkle Nacht ist aus.
Ich seh Dich nicht, doch bist Du hier – versteckt im Irgendwo scheint mir
Und doch blick ich Dir tausendmal schon, in dein Angesicht
In jedem Baum in jedem Stein – Dein Antlitz, wie ein güld’ner Schein
So voll der Fülle, Farbe, Pracht – Niemals mein‘ ich, ich seh Dich nicht!
Ich hör Dich nicht, so scheint es mir – sprich nur ein Wort, ich lausche Dir
Und da! Ein Vögelchen erzählt, von der Hochzeit letzte Nacht
Die Wesen des Morgens wachen auf – hellen mein Gemüt mir auf
Du sprichst aus jeder Wesenheit – zu mir allein! Ich bin jetzt wach!
Nun, seh’n und hören kann ich dich – doch spüren? Das geht sicher nicht!
Da schließ ich meine Augen und versinke tief in mir
Hauchzart und innig doch zugleich, umfängst du mich mit Händen weich
Und sanft darf ich legen mein kindlich Haupt in den warmen Schoß von Dir
Ich weiß – Gott – seit ich denken kann, Du bist nicht Kind, nicht Frau nicht Mann
Du bist es JA, die Schöpfung pur – Liebe wohin wir schau‘n
Kein Mensch vermag es zu versteh’n – und doch kann jeder spür’n, hör’n, seh’n
Legst Deine Wunder mir zu Füßen – auf Dich – für wahr darf ich täglich bau‘n!
Heide-Maria Michelon, Dornbirn, 18. 04. 2020
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Einsam

Foto Lenka
Wie kann man in dieser schweren einsamen Zeit, wenn man von allen Seiten die Gefahr von Corona spürt, auch etwas Positives sehen? Mir dauert dieses Rätsel zu lang…
Nach einem Telefongespräch mit einem lieben Gemeindemitglied habe ich ganz klar gespürt, dass regelmäßige Telefongespräche sehr hilfreich und wichtig sind, aber wir verlassen die Leute immer noch einsam zu Hause. Ja, man denkt, was kann ich aber jetzt noch mehr tun? Nach einer Weile intensives Denken hatte ich eine Idee… Ich und meine zwei Kinder (7 und 5 Jahre) schaffen doch viel mehr! Ja, genau! Wir brauchen eine Herausforderung! Eine Aktion, die Zeit sinnvoll nützt und auch uns drei in irgendeinem Sinn erfüllt.
Unser Plan war die älteren oder einsamen Mitglieder „mit einem recht großem Abstand“ zu besuchen und zu beschenken. Jetzt in der Osterzeit war es gar nicht anstrengend ein Bastelprojekt auszudenken… Den ehemaligen Kurator habe ich um ein Paar Adressen gebeten und habe über 40 auch bekommen. In den ersten Sekunden war ich erschrocken, so viele Ostergrüße zu schaffen. Meine Kinder haben aber von Anfang an bis zum letzten Geschenk richtig mitgeholfen und damit konnte alles wahr werden.
Wir haben unsere Ostergrüße an 33 Personen oder Ehepaare in Dornbirn, 4 in Lustenau, 2 in Hohenems und 1 in Schwarzach übergeben. Wir haben viel Staunen, Dankbarkeit und nette Worte erlebt. Wir haben viel Zeit mit den Vorbereitungen verbracht, aber das sind die verbliebenen Gefühle es wert!! Gäb es kein Corona in der Welt, hätten wir diese schöne Aktion gar nicht gemacht. Das wäre eine traurige Angelegenheit.
Lenka Gajdosova, Dornbirn, 10.04.2020
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Corona und ich
Nachdem ich noch ganz jungfräulich mit meiner Tochter ein paar Tage im Elsass verbrachte, ging es dann ziemlich rasant und schnell. Ich konnte plötzlich nicht mehr ins Büro☹. Zuvor hatte man sich auch schon Gedanken gemacht, aber es war doch irgendwie weit weg. Mein Haus war geputzt, Garten fertig, Schränke ausgemistet, alle Fenster glänzen und was nun? Wie geht es im Pfarramt weiter? Homeoffice, geht das bei uns? Nach einer Woche, der Anfang war etwas holprig, war es endlich soweit und ich bin nun von zu Hause aus erreichbar. Abends „schleiche“ ich mich ins Büro um die Arbeit zu erledigen, welche daheim doch nicht funktioniert. Es ist fast schon unheimlich, das neue, große Gemeindezentrum, so gespenstisch leer. Ich hoffe, es füllt sich bald wieder mit Leben!!!! Die Gedanken kreisen auch um Mutter und Schwiegereltern, welche zu den Risikopatienten zählen, 300 km weg wohnen und die man nicht mehr so einfach besuchen kann. Mein erstes Ostern ohne meine Heimat. Ich vermisse meine Freiheit und auch meine persönlichen Kontakte, sei es privat, sowie auch beruflich, sehr. Wer hätte gedacht, dass man mit dem Handy auch telefonieren kann 😊? Bitte bleibt alle gesund und passt auf euch auf.
Marion Reise, Dornbirn, 8. 4. 2020
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Ich träume..
Ich träume: es ist Palmsonntag und Jesus zieht in Jerusalem ein! Ein Feiertag! Das „Schiemer-Quartett“ ist heute zu Gast in unserer Kirche, welche Freude! Die Orgel erklingt und wir singen, lauschen, hoffen, beten. Die fröhliche Schar der Kinder drüben bei der Arche Noah spielt, bastelt unter geschickter Anleitung. Dann durch sonnigen Garten rüber in den Saal. Hübsch dekorierte Tische und ein buntes Buffet, das keinen Wunsch offen läßt: Kartoffelsalate, frische Kresse, helles und dunkles Brot, Aufstriche, Couscoussalat, Curry-Eier und Platten mit Wurst und Käse. Auch einen Schichtsalat Marke „Best ever“ aus Götzis entdecke ich! Das Kuchenbuffet, ach ja, das benötigt einen Extratisch! Was haben hier wieder alle zusammen auf die Beine gestellt!!! Stimmengewirr hier, ein Geschirrgeklapper in unserer Superküche. Hier hält ein Wunder an Organisationstalent mit vielen Helfern die Fäden in der Hand. Wir sitzen und plaudern, hören zu, umarmen und sind uns allen nahe…..wie gesagt: ich träume! Aber ich vertraue fest darauf, daß noch jemand amderer die anderen Fäden in Händen hält und uns wieder zusammen feiern läßt! Und dann können wir uns wieder nahe sein, uns umarmen. Bis dann…Maria Michelon, Dornbirn, 6. 4. 2020 🍀
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Coronavirus – es betrifft uns alle

Foto Evang. Pfarrgemeinde Dornbirn
Vor 6 Wochen schien die Welt für uns alle noch in Ordnung zu sein. Es gab einige Meldungen über das Problem in Wuhan, doch bei uns machte sich niemand in meinem Familien- und Freundeskreis Gedanken über Probleme, die da kommen könnten. Gegen Mitte Februar wurden die Berichte schon konkreter und Ende Februar waren sich die Medien ziemlich einig, dass hier etwas Größeres passieren könnte. Mit den Meldungen aus Ischgl wurde dann die Lawine losgetreten, und 14 Tage später lagen wir alle darunter. Und es war keine leichte Staublawine, es war viel massiver. Wir wurden in unsere 4 Wände verbannt und verfolgen jetzt täglich was da noch kommen könnte. Die Ansteckungszahlen haben zwischenzeitlich in Österreich 12.000 Mitbürgerinnen überschritten und die USA gehen auf 250.000 Infizierte zu. Ich beschäftige mich persönlich recht intensiv mit der Entwicklung und die Lösungsansätze versprechen nur Geduld und Hoffnung. Eine Zeitspanne der Dauer ist nicht abzusehen, da sich bei einer Verflachung der Kurve, die Dauer über Monate erstrecken könnte.
Doch vertragen wir das als Menschen, und die Wirtschaft und die Gesellschaft, also wir alle. Da ich persönlich mit einem angeschlagenen Immunsystem und dem passenden Alter der oberen Risikogruppe angehöre, schaue ich schon etwas verstört in die Zukunft. Durch einen nicht richtig verheilenden Oberschenkelhalsbruch bin ich zwischenzeitlich schon fast 12 Wochen in Quarantäne und wenn man da noch eine ähnliche Größenordnung dazu zählt, kommt jemand wie ich für ca. ein halbes Jahr nicht aus der Wohnung. Im Spital sind Besuche für Patienten wie mich derzeit unerwünscht und da auch mein Physiotherapeut eine Zwangspause einlegt, ist es vermutlich keine schlechte Idee, sich ab und zu ein gutes Glas Rotwein zu gönnen – und zu beten und zu hoffen.
Helmut Schneider, Dornbirn, 03. 04. 2020
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Die Corona-Zeit mit Kindern

Foto: Lenka

Foto: Lenka
Corona gefährdet uns schon ganze zwei Wochen, aber neben viele Gefahren, die damit verbunden sind, sehe ich auch viel Positives dabei!
Wir kennen kaum jemanden, der oder die hat sich vorher nicht beeilt; der oder die hatte viel zu viel zu erledigen. Wir alle sind gewohnt, immer und alles im Laufschritt zu erledigen. Und hier kam diese anrüchige Corona und … und endlich haben wir jeden Tag weniger und weniger Ausreden, wieso gibt’s keine Zeit das und dies zu erledigen…
Corona wird später in unseren Gedanken nicht wie an Urlaubstagen erinnern. Aber Corona-Tage sollen als Qualitätstage für uns selbst oder mit unseren Familien gesehen werden.
Ich persönlich „sitze“ zu Hause, diese ganz langen Tage mit meinen Kindern, die 7 und 5 Jahre alt sind. An Langweile oder schwachen Nerven erlaube ich mir NICHT zu denken! Ist das jetzt nicht die Zeit, wenn ich ohne Ausreden mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen kann? Sie länger zu beobachten, wie sie sich inzwischen ändern? Ihr Streiten (manchmal danach auch Versöhnen) und Freundschaftsspiele? Ist das nicht die beste Zeit den Kopf entspannen zu lassen und anstatt dem Herz den Thron zu abzu
geben? Wir alle LIEBEN bestimmt unsere Nächsten und würden gerne mehr für sie tun, als wir normalerweise tun, nur immer gab es etwas Wichtigeres zu erledigen. Ist jetzt nicht die beste Zeit auf das Wichtigste, was wir haben – unsere Ehepartnern und unsere (klein) Kinder uns zu fokussieren?
Ich habe mir einen Vorsatz vorgenommen und nehme es absolut ernst! – Dann, später, möchte ich mich an diese Tage als an die schönste Zeit mit meinen Kindern erinnern. Die Wochen, wo ich ein Maximum an Zeit für die Kinder hatte, wo ich sie wirklich genießen konnte! (Egal wievielmal TÄGLICH ich zu Hause tief durchatmen musste ….) Denn der nächste Tag heißt jetzt nichts anderes, als ein toller neuer Beginn!!
Lenka Gajdosova, Dornbirn, 30.03.2020,
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Ein Corona-Tag

Foto: Thomas Hausser
Die glorreiche Erfindung des Smartphones rückt die Menschen näher – besonders in Corona-Zeiten!
Mein Freund U. aus D. ruft vor 5 Tagen an und fragt, ob ich Zeit habe, ein paar Zeilen für unsere Homepage zu schreiben. „Zeit? Jetzt? Klar, jetzt hat doch jeder Zeit,“ habe ich ihm geantwortet. Das ist, wie gesagt, 5 Tage her und ich frage mich, warum ich in 5 Tagen noch keine Zeit gefunden habe, ein paar Gedanken niederzuschreiben.
Nun schaue ich mir meinen Tag etwas näher an:
06 Uhr Tee, Zeitung – 6 Seiten „Corona“, Tagebucheintrag, dauert momentan etwas länger
07 Uhr Stelle mein Smartphone auf „laut“ drr – drr – drr… Bilder, Texte, Videos, gute Wünsche
08 Uhr Gehe laufen, mache Yoga, Frühstück drr – drr – drr…
10 Uhr Ach ja, Haushalt, Garten, Kochen drr – drr – drr – …
12 Uhr Muss mal mein Smartphone checken: Bilder, Texte, Videos, gut Wünsche…
Mittagessen, Telefon auf „lautlos“ stellen.
13 Uhr Mittagsruhe – der Name hat im Moment seine volle Berechtigung; kein Flieger, kein Verkehr, kein Baustellenlärm. Nur Vögel auf der Wiese. Schön!
15 Uhr Tea-time, Smartphone an: drr – drr – drr – drr… 17 Nachrichten! Soll ich jetzt bei dem Wetter Antworten?
16 Uhr Raus in die Sonne, laufen gehen, frische Luft tanken mit Mütze und Handschuhen. An der Bahnlinie entlang Richtung Schwarzach, Nachbarn in Gärten grüßen, kurzer Schwatz: „G’sund bliebe!“
18 Uhr Telefonate mit Menschen, von denen ich weiß, dass sie sich über einen Gedankenaustausch freuen.
19 Uhr „Vorarlberg heute“. Eh klar!
20 Uhr drr – drr – drr… Ich mache folgende Mühe: Ich addiere die Zeit aller Bilder, Texte und Videos, die im Laufe des heutigen Tages dahergekommen sind. 2 Stunden und 17 Minuten! Das schaffe ich heute nicht mehr. Damit bin ich überfordert! Verschieben wir’s auf morgen.
Nun ist mir klar, warum ich während der letzten 5 Tage keine Zeit gefunden habe, einen kurzen Text niederzuschreiben.
Und morgen könnte ich mal Smartphone fasten!
Maria Michelon, Dornbirn, 27.03.2020
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Wir sind zurzeit in einer schwierigen Lage!

Foto: Evang. Pfarrgemeinde Dornbirn
Keine persönlichen Kontakte zu den Kindern, Enkelkinder und zu unseren Freunden, die vermisse ich sehr!
Man kann nicht einfach mal in ein Gasthaus gehen und bei einem Bier ein unbedeutendes Gespräch führen! Ich mache mich gerne sonntags auf den Weg den Gottesdienst vorzubereiten und den Kirchenkaffee zu kochen und wenn dann auch noch ein paar liebe Menschen kommen dann bin ich sehr glücklich! Aber zurzeit geht das leider nicht, wir sollen zuhause bleiben und das ist sehr schwer für viele Menschen!
Aber ich sehe in der momentanen Zeit auch eine Chance. Warum ich in der momentanen Lage eine Chance sehe? Dass wir wieder lernen zusammen zu rücken und uns wieder auf unserem Glauben zu verlassen!
Aus meinem Leben kann ich Ihnen nur sagen, ich habe oft gespürt, dass Jesus einen sehr langen Weg mit mir gegangen ist!
Ich bin gewiss, dass Jesus Christus mit uns in dieser schweren Zeit mit uns geht und uns wieder ins Licht führt!
Jürgen Hauck, Küster, Hohenems, 27.03.2020